Die Burnout-Falle: Ursachen, Beispiele und Präventionsstrategien
Was ist ein Burnout?
Burnout ist ein Zustand emotionaler, körperlicher und geistiger Erschöpfung, der durch anhaltenden und übermäßigen Stress verursacht wird. Du kannst einen Burnout nicht mit gewöhnlicher Müdigkeit gleichsetzen. Dieses Syndrom, welches seit 2022 als Krankheit anerkannt ist, kann ernste, gesundheitliche Folgen haben.
Mittlerweile ist klar, dass ein Burnout nicht nur durch berufliche Überlastung entstehen kann. Auch familiäre Belastungen (Care Arbeit) können dich in die Burnout-Falle führen. Betroffene fühlen sich erschöpft, ausgelaugt, überfordert und unfähig, den Anforderungen gerecht zu werden.
Aber was genau führt zu Burnout, und wie können wir uns davor schützen? In diesem Artikel gehen wir diesen Fragen auf den Grund.
Die Bedeutung des Themas
Burnout betrifft nicht nur Einzelpersonen, sondern auch Unternehmen und die Gesellschaft insgesamt. Hohe Krankheitskosten, Produktivitätsverluste und persönliche Leiden sind nur einige der Auswirkungen. Daher ist es wichtig, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
Symptome eines Burnouts
Physische Symptome
- Chronische Müdigkeit
- Schlafstörungen
- Häufige Kopfschmerzen und Muskelverspannungen
Emotionale Symptome
- Gefühl der Hilflosigkeit
- Zynismus
- Depression
Verhalten
- Rückzug von sozialen Kontakten
- Leistungsabfall
- Erhöhte Reizbarkeit
Die Burnout-Falle
Was bedeutet die Burnout-Falle?
Die Burnout-Falle beschreibt die Situation, in der Menschen in einem Teufelskreis aus Überarbeitung und Erschöpfung gefangen sind. Sie fühlen sich gezwungen, immer mehr zu leisten, was zu noch mehr Stress und letztlich zu Burnout führt.
Warum ist sie so gefährlich?
Die Burnout-Falle ist so gefährlich, weil sie oft lange unbemerkt bleibt, bis es zu spät ist. Die Betroffenen glauben, dass sie nur noch ein wenig mehr arbeiten müssen, um alles in den Griff zu bekommen, was die Erschöpfung jedoch nur verstärkt.
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Fallbeispiele von Burnout
Beispiel 1: Eine Managerin im Dauerstress
Saskia ist Managerin in einem großen Unternehmen und arbeitet 60 Stunden pro Woche. Sie ist ständig erreichbar – auch an den Wochenenden – und fühlt sich für alles verantwortlich. Schließlich bricht sie zusammen: Sie erleidet am Arbeitsplatz eine massive Krise, in der sie abwechselnd vor Wut brüllt und weint. Die Assistentin schafft es nicht, Saskia zu beruhigen. Sie ruft schließlich einen Rettungswagen. Saskia wird wegen schwerer Erschöpfung über Monate krankgeschrieben.
Beispiel 2: Die überarbeitete Krankenschwester
Krankenschwester Ines arbeitet in Doppelschichten, um das Personaldefizit im Krankenhaus auszugleichen. Sie hat kaum noch Zeit für sich selbst oder ihre Familie. Nachts schläft sie kaum, sie schafft es nicht mehr, körperlich und innerlich zur Ruhe zu kommen. Ines entwickelt schließlich Symptome von Burnout.
Beispiel 3: Der ausgebrannte Lehrer
Jan ist Lehrer. Er leidet seit Jahren unter schlechten Arbeitsbedingungen und ständigem Druck, verliert seine Leidenschaft für den Beruf. Jan wird alles egal und entwickelt schwere depressive Symptome.
![in_der_burnout_falle Du hast das Gefühl, du steckst mitten in der Burnout-Falle?](https://www.cremasco.de/wp-content/uploads/2022/07/in_der_burnout_falle.webp)
Ursachen: Burnout-Faktoren
Situationsfaktoren
1. Situationsfaktoren
- Mangel an Kontrolle
- Wenn Mitarbeitende keine Kontrolle über ihre Arbeit haben, fühlen sie sich oft hilflos und gestresst.
- Fehlende Anerkennung
- Ohne Anerkennung und Wertschätzung können selbst die engagiertesten Mitarbeitenden ihre Motivation verlieren.
- Gefühl der Unsicherheit des Arbeitsplatzes
- alternde Erwerbsbevölkerung
- lange Arbeitszeiten + Intensivierung der Arbeit
- Ein überfüllter Terminkalender und ständige Überstunden führen schnell zu chronischer Erschöpfung.
- schlanke Produktion und Outsourcing
- hohe emotionale Anforderungen bei der Arbeit
- unzureichende Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
- unsichere Arbeitsverhältnisse im Kontext eines instabilen Arbeitsmarktes
- zunehmende Anfälligkeit von Arbeitenden im Kontext der Globalisierung
- neue Formen von Arbeitsverträgen
Persönlichkeitsfaktoren
- Helfersyndrom
- Anerkennung findet man nur wenn man anderen ständig hilft.
- Mach es allen recht.
- Du bist ein Egoist, wenn du dich um dich kümmerst.
- Perfektionismus
- Anerkennung findet man nur, wenn jede Arbeit perfekt ausgeführt wird.
- Unfähigkeit Grenzen zu setzen
- nicht nein sagen können
- Angst vor Ablehnung
- Kontrollzwang
- Anerkennung findet man nur, wenn man alles unter Kontrolle behält
- Belastungen werden schön geredet
- Mangelde Stressbewältigung
- Ohne effektive Strategien zur Stressbewältigung kann selbst mäßiger Stress überwältigend werden.
- ungesunde Lebensweise
- Eine schlechte Ernährung, mangelnde Bewegung und zu wenig Schlaf können die Widerstandsfähigkeit gegenüber Stress verringern.
Gesellschaftliche Faktoren
-
Digitale Erreichbarkeit
-
Die ständige Erreichbarkeit durch Smartphones und E-Mails kann dazu führen, dass man nie wirklich abschalten kann.
-
-
Leistungsdruck
- Der Druck, immer mehr zu leisten, kann zu chronischem Stress und letztlich zu Burnout führen
- Soziale Isolation
- Fehlende soziale Unterstützung kann die Belastung verstärken und die Erholung erschweren.
Folgen von Burnout
Auswirkungen auf die Gesundheit
Burnout kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen wie Herzkrankheiten, Depressionen und Angstzuständen führen.
Berufliche Konsequenzen
Oft führt Burnout zu längeren Krankheitsausfällen oder sogar zur Berufsunfähigkeit.
Soziale und familiäre Auswirkungen
Die Belastung durch Burnout kann auch das soziale und familiäre Leben stark beeinträchtigen, was zu Konflikten und Isolation führen kann.
![burnout_falle_schnappt_zu Wenn die Burnout-Falle zuschnappt, ist kaum noch Energie da.](https://www.cremasco.de/wp-content/uploads/2022/07/burnout_falle_schnappt_zu.webp)
Präventionsstrategien
Stressmanagement
Techniken wie Zeitmanagement, Priorisierung und Entspannungsübungen können helfen, Stress zu reduzieren. Eine ausgewogene Balance zwischen Arbeit und Freizeit ist entscheidend, um langfristig gesund und leistungsfähig zu bleiben.
Achtsamkeit und Meditation
Achtsamkeitsübungen und Meditation können helfen, den Geist zu beruhigen und Stress abzubauen.
Behandlung von Burnout
Psychotherapie
Wenn du in die Burnout-Falle getappt bist, können dir Therapien wie kognitive Verhaltenstherapie, Hypnotherapie oder Akzeptanz- und Commitment-Therapie helfen, negative Denkmuster zu durchbrechen und Stress zu bewältigen.
Medikamente
In einigen Fällen können Medikamente wie Antidepressiva notwendig sein, um die Symptome zu lindern. Das gilt zum Beispiel bei dem Symptom „Schlafstörung“.
Lebensstiländerungen
Auch wenn es fürchterlich banal klingt: Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf sind wichtige Komponenten der Burnout-Behandlung.
Und jetzt mal Tacheles: Wie entkommst du der Burnout-Falle
…bzw. wie schaffst du es, nicht erneut in dieselbe Falle zu tappen? Gerade letzteres – ein wiederholtes Plumpsen in eben jene Falle – ist nicht selten zu beobachten, wenn die grundlegende Ursache eines Burnouts nicht Beachtung findet. Wie kommst du der Ursache auf die Schliche? Es ist simpel und zugleich in hohem Maße komplex.
Absolute Ehrlichkeit sich selbst gegenüber ist ein unumgänglicher Pfeiler auf dem Weg zur Gesundung. Und dann gilt es, in die einzelnen Lebensbereiche zu schauen – in den Beruf, die Partnerschaft, die Familie, die Hobbies usw., um sich jeweils sehr ehrlich einige Frage zu beantworten. Sollten sich innere Bedenkenträger melden, so dürfen diese einfach mal für den Moment in die Kaffeepause geschickt werden. Dieser gesamte Prozess ist nicht innerhalb von fünf Minuten abgeschlossen und bedarf einer gehörigen Portion Mut, denn vielleicht erkennst du, dass du dich gerade sehr weit von deinen eigenen Vorstellungen über ein gutes Leben entfernt befindest.
Und manchmal wird auch das Gewohnheitsmäßige, das Altbekannte mit jener Vorstellungen verwechselt – eben weil es so gewohnt ist. Das ist fatal. Denn deine ureigenen Bedürfnisse kannst du nicht belügen oder dauerhaft verleugnen.
Der innere Dialog
Wie schaffst du es also, einen inneren Dialog zu kultivieren, um ganz bei dir anzukommen? Ein funktionierender Weg ist das stetig wiederholte, einfache „Da-Sein“. Und das hat überhaupt nichts mit Esoterik zu tun. Sich wenigstens einmal in der Woche Zeit zu schenken, um bei sich selbst einzukehren und in Beziehung zu sich selbst zu treten, hilft.
60 Minuten mögen erschlagend viel sein. Halte es im ersten Schritt schlank. 30 Minuten sind ein guter Anfang, eine Erweiterung ist immer möglich. Schenk dir einmal in der Woche 30 Minuten Zeit für diese Selbstfürsorge und in diesen Minuten machst du nichts, außer dich zu spüren und den folgenden Fragen nachzugehen:
- Wo stehe ich in meinem Leben?
- Will ich dort wirklich stehen?
- Entspricht dies meinem innersten Wesen?
- Oder lebe ich das Leben, von dem andere erwarten, dass ich es lebe?
Der Burnout-Falle entkommen? Mach etwas anders!
Diesen Fragen nachzugehen bedeutet nicht, sie über das Denken zu analysieren. Die Lösung ist nicht auf der Ebene des Verstandes zu finden. Es geht darum, die Antworten zu spüren. Jeder kann das, manchmal dauert es nur ein bisschen länger, bis wir (wieder) in der Lage dazu sind. Vielleicht klappt es beim ersten Mal so ganz und gar nicht. Dann ist das so und du hast dich vielleicht für 30 Minuten nur ein wenig ausgeruht. Das ist ja auch nicht verkehrt.
Wiederhole es, lass dich ein. Immer wieder und wieder. Die Antworten werden kommen. Denn auch du bist am Ende einfach nur ein Mensch und der Mensch an sich ist in der Lage, sich zu spüren. Ja, auch genau DU kannst das.
Du brauchst Unterstützung dabei? Ich bin da. Buch dir ein unverbindliches Erstgespräch mit mir.
Die Rolle des Arbeitgebers
Betriebliche Gesundheitsförderung
Burnout ist ein gesellschaftliches Thema. Deshalb kann und darf sich meiner Meinung nach kein Unternehmen der Verantwortung entziehen. Die Gesundheit der Mitarbeitenden sollte als höchstes Gut erkannt werden. Somit sollten Programme zur Gesundheitsförderung selbstverständlich sein, um Burnout vorzubeugen.
Unterstützungssysteme am Arbeitsplatz
Zusätzlich können Mentoring, Coaching und flexible Arbeitsmodelle dazu beitragen, die Arbeitsbelastung zu reduzieren und die Zufriedenheit zu steigern. Es ist immer noch zu hoffen, dass in den Führungsetagen das Verständnis für die Fürsorgepflicht vollständig durchdrungen wird.
Fazit
Die Burnout-Falle ist ein ernstzunehmendes Problem, das nicht nur die Betroffenen, sondern auch ihre Umgebung stark beeinflusst. Durch
- Erkennen der Symptome,
- Verstehen der Ursachen und
- Umsetzung effektiver Präventions- und Behandlungsstrategien
können wir dieser Herausforderung begegnen.
Es ist an der Zeit, dass sowohl Individuen als auch Organisationen Maßnahmen ergreifen, um Burnout zu verhindern und ein gesundes, erfülltes Leben zu fördern.
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FAQs
Was sind die ersten Anzeichen von Burnout?
Die ersten Anzeichen von Burnout können chronische Müdigkeit, Schlafstörungen und emotionale Erschöpfung sein.
Wie kann man Burnout vorbeugen?
Durch Stressmanagement, gesunde Abgrenzung, Kenntnis über die inneren Stressoren und regelmäßige Pausen kannst du Burnout vorbeugen.
Ist Burnout heilbar?
Ja, mit der richtigen Behandlung und Lebensstiländerungen kann Burnout überwunden werden.
Welche Berufsgruppen sind besonders gefährdet?
Besonders gefährdet sind Berufe mit hoher Verantwortung und Stress, wie Manager*innen, Pflegekräfte und Lehrer*innen.
Wie können Arbeitgeber*innen ihrer Belegschaft helfen, Burnout zu vermeiden?
Arbeitgeber*innen können durch betriebliche Gesundheitsförderung, flexible Arbeitsmodelle, ein unterstützendes Arbeitsumfeld und echte Wertschätzung helfen, Burnout zu vermeiden.