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Was tun bei einer Anpassungsstörung?

Typische Auslöser der Störung

Wenn eine lebensverändernde Situation dich völlig überrollt, entwickelst du vielleicht eine Anpassungsstörung.

Die Anpassungsstörung gewinnt an Bedeutung

Die Zeit, in der dieser Betrag entsteht, ist mit Blick auf das Thema nicht ganz unwichtig. Es ist das Jahr 2021, rund 16 Monate nach dem Beginn der weltweiten Corona-Pandemie. Du fragst dich eventuell, wo da der Zusammenhang besteht. Das will ich dir erklären:

Im Februar 2021 meldet die DAK, dass es vor 2020 noch nie so viele Ausfalltage wegen psychischer Erkrankungen gegeben hat. Ein psychischer Krankheitsfall dauerte im Corona-Jahr 2020 ca. 39 Tage. Der Hauptgrund für eine Krankschreibung war eine Depression. Bei den Anpassungsstörungen gab es den größten Zuwachs gegenüber dem Vorjahr.

Und das ist alles andere als ungewöhnlich. Denn:

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Eine Anpassungsstörung ist eine Reaktion auf ein enorm veränderndes Lebensereignis.

Dabei muss es sich nicht zwangsläufig um ein negativ belastendes Ereignis handeln. Es gibt zum Beispiel Frauen, die aufgrund von Schwangerschaft oder Eintritt in die Mutterrolle eine Anpassungsstörung entwickeln.

Meistens sind es jedoch die negativ bewerteten Ereignisse, die uns belasten: Kündigung, Tod geliebter Menschen oder Haustiere, Trennung, Unfall etc. Es handelt sich also um normale Ereignisse im Leben, die kein katastrophales Ausmaß haben. Da wir wohlmöglich erstmalig mit derartigen Situationen konfrontiert sind, kennen wir  deshalb noch keine Strategien, um mit dem Ereignis zurecht zu kommen.

Im Grunde handelt es sich immer auf eine gewisse Weise um lebensverändernde Ereignisse. Und ja: Auch der Ausbruch einer Pandemie ist statistisch etwas vollkommen Normales. Zugleich ist die Corona-Pandemie allerdings etwas, wofür kein Mensch konkrete, „richtige“ Strategien gekannt hat. Das Entstehen einer Anpassungsstörung, also der fehlgeleitete Versuch sich an die Situation zügig anzupassen, ist deshalb vollkommen nachvollziehbar.

Die klassischen Symptome

Lass uns auf die klassischen Symptome einer Anpassungsstörung schauen. Wichtig ist, dass wir sie zur Depression abgrenzen.  

Eine Anpassungsstörung ist zeitlich begrenzt und direkt bezogen auf ein äußeres Ereignis. Die Symptome treten spätestens einen Monat nach dem Ereignis auf. Der Schweregrad der Störung ist nicht so stark wie der einer depressiven Episode. Da jeder Mensch ganz individuell auf Belastungen reagiert, sollte auch die Störung unbedingt in ihrer Individualität gesehen werden. Hier liegt auch die Herausforderung, zwischen der lebensverändernden Belastung und einer normalen Belastung gut unterscheiden zu können.

Die Symptome stehen in einem zeitlichen Zusammenhang mit der Belastung und treten nicht im Zusammenhang mit einer anderen psychischen Störung auf. Zu den typischen Symptomen zählen:

  • Traurigkeit
  • Reizbarkeit
  • Aggression
  • Ärger
  • Wut
  • Starke Stimmungsschwankungen
  • Ängste
  • Schlafstörungen
  • Appetitverlust
  • Verhaltensveränderungen: Vermeidungsverhalten
  • vermehrter Alkohol-/ Nikotinkonsum
  • zum Teil Neigung zu Gewalt/ unsozialem Verhalten

Die Abgrenzung zur Depression ist nicht einfach, wohlmöglich dauert die Diagnosestellung etwas länger. Wichtig ist zu verstehen, dass bei einer Depression die Symptomatik deutlich ausgeprägter ist als bei einer Anpassungsstörung.

Dennoch ist auch letztere nicht zu unterschätzen. In der Regel heißt es, dass eine Anpassungsstörung maximal sechs Monate dauert (in Einzelfällen können es bis zu zwei Jahre sein), während eine Depression meistens länger andauert.

Bei der Depression existiert in der Mehrzahl der Fälle auch nicht nur ein auslösendes Ereignis, das belastet, sondern es ist die Vielzahl der Faktoren, die über Jahre zum Entstehen einer Depression beigetragen haben.

Was begünstigt das Entstehen einer Anpassungsstörung?

Jetzt weißt du bereits, dass es einen ganz bestimmten Auslöser braucht, damit überhaupt eine Anpassungsstörung entstehen kann. Wenn du aufmerksam mitgelesen hast, fragst du dich nun vielleicht, warum einige Menschen auf ein Ereignis wie zum Beispiel den Jobverlust mit einer derartigen psychischen Störung reagieren und andere nicht.

Immer tragen unterschiedliche Faktoren dazu bei, dass eine Störung entsteht. Bei der Anpassungsstörung handelt es sich um die eigene

  • Bewertung des Ereignisses (die innere Haltung)
  • Resilienz (Widerstandskraft)

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Was deine Widerstandskraft angeht, so vergiss bitte niemals, dass ein tragfähiges soziales Netz maßgeblichen Einfluss auf deine innere Balance hat. Menschen, die sich einsam fühlen, laufen eher Gefahr, irgendwann zum Beispiel eine Anpassungsstörung zu entwickeln. Lies zum Thema „Netzwerk“ gern auch meinen Artikel „Bindung und Beziehung: Mein soziales Netz stärkt meinen Selbstwert“.

Benötigst du eine Psychotherapie bei einer Anpassungsstörung?

Nicht jeder Mensch, der mit Lebensereignissen zu kämpfen hat, muss in Therapie gehen. Solltest du selbst mit Herausforderungen zu kämpfen haben, so nimm dich bitte genau wahr:

  • Wie belastend erlebst du die Situation?
  • Steckst du gefühlt fest?
  • Fällt dir das Fortführen deiner Alltagstätigkeiten sehr schwer?
  • Leidest du wohlmöglich unter starken Schlafstörungen, die dir viel Kraft rauben?

Wenn für dich die Situation sehr belastend ist und du die Fragen mit „Ja!“ beantwortest, dann solltest du darüber nachdenken, dir ein Erstgespräch bei einer Expertin oder einem Fachmann zu buchen. Dann kann jemand mit Erfahrung und Wissen auf dein Thema und deine Symptome schauen und du selbst wirst spüren, ob es dir hilft, wenn dir jemand Fremdes zuhört.

Gerade bei einer Anpassungsstörung ist es nicht ungewöhnlich, wenn eine eher milde ausgeprägte Form sich schon durch gute Gespräche mit der besten Freundin oder einem guten Kumpel auflöst. Sollte das nicht ausreichen, dann kann eine Psychotherapie helfen. Je nach Thema können zum Beispiel verhaltenstherapeutische Methoden, Entspannungsverfahren, Werkzeuge aus der Akzeptanz- und Commitment Therapie (ACT) oder hypnotherapeutische Sitzungen sinnvoll sein:

 

  • Durch Verhaltenstherapie trainierst du neue Verhaltensweisen,  belastenden Situationen anders zu begegnen.
  • Entspannungsverfahren tragen dazu bei, dass dein Grundspannungslevel sinkt.
  • ACT hilft dir achtsamer und gelassener zu werden.
  • Mittels der Heilhypnose kannst du positive innere Bilder entwickeln im Hinblick auf das Belastende.

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Du kommst mit diesem Text ausschließlich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Die Inhalte dienen damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation und ersetzen nicht den Arztbesuch oder die Therapie.

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