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Viele Menschen haben Schwierigkeiten, ein klares Nein auszusprechen. Obwohl es schwierig ist, ist es wichtig, seine Grenzen zu setzen und Dinge abzulehnen, die nicht gut für uns sind. Die folgenden Tipps können dir helfen, ein faires und selbstsicheres „Nein“ auszusprechen.

Nein sagen: Sei ehrlich und kommuniziere deine Grenzen

„Nein“ zu sagen beginnt mit einer klaren und offenen Kommunikation. Sei ehrlich und deutlich. Das hilft dir, deine Grenzen und Bedürfnisse besser darzustellen. Es ist leicht, unsicher und nicht entschieden zu sein. Nein sagen ist erst einmal anstrengend, weil wir schnell deshalb ein schlechtes Gewissen haben. Ein konsequentes und freundliches „Nein“ hilft dir jedoch dabei, dass du dich sanft abgrenzt und dich damit auch stärkst.

Was versteht man unter „erfolgreich nein sagen“?

Jede Ablehnung eines Wunsches oder einer Anordnung ist für den anderen immer eine Enttäuschung. Und wir wissen es alle: Jede Enttäuschung belastet die Beziehung. Unangenehm Nein sagen oder so nein sagen, dass das Gegenüber enttäuscht ist, ist einfach.  Die Kunst ist, so nein zu sagen, dass die Beziehung eher gestärkt als belastet wird. Es gilt also, freundlich nein sagen zu trainieren. Und das geht!

Nicht nein sagen können,…

…ist einer der größten Zeitfresser im Alltag – egal ob beruflich oder privat.

Warum nein sagen wichtig ist, liegt auf der Hand: Wer sich bei Nachfrage sofort um die Bedürfnisse und Anliegen anderer kümmert, kommt nicht mehr zu seinen eigenen Aufgaben und schadet sich selbst und letztlich auch den anderen. Nein zu sagen ist häufig mehr als etwas nicht zu tun. Nein sagen bedeutet auch, dass du bereit bist, auf deine eigenen Bedürfnisse zu hören und gut für sich selbst zu sorgen.

Nein sagen ohne schlechtes Gewissen

Das „Nein“ zu etwas, bedeutet „ja“ zu etwas anderem: Du achtest auf deine eigenen Bedürfnisse und Themen und sorgst dementsprechend gut für dich.

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Nein zu sagen ist der erste Schritt zur Freiheit. Wenn du beginnst, dich auf dieses Ja auszurichten, hast du vielleicht ein etwas besseres Gefühl. Und bedenke bitte immer: Dein Bedürfnis hat dieselbe Daseinsberechtigung wie das deines Gegenübers.

Nein sagen kannst du üben! Je öfter du trainierst, umso geringer wird dein schlechtes Gewissen sein.

Wertschätzend kommunizieren

Diese Art des miteinander Redens ist der Schlüssel auch zum sanften Nein. Diese Kommunikation bewirkt, dass du dich gesehen fühlst – und dein Gegenüber auch. Beide Seiten erkennen und verstehen die Bedürfnisse des anderen und zeigen echtes Interesse. Wenn du deinem Gegenüber zeigst, dass du ihn oder sie verstanden hast und seine Sichtweise akzeptierst, passiert etwas Tolles: Das erhöht die Bereitschaft für ein zielführendes Gespräch und stärkt die Chance, dass dein Bedürfnis Raum bekommt. Und glaub mir: Das geht auch, wenn du anderer Meinung bist.

Pro-Tipp: Trainiere es bei kontroversen Sichtweisen ein „aber“ durch ein „und trotzdem“ zu ersetzen. Ich garantiere dir, dass sich das für dein Gegenüber gleich ganz anders anfühlt.

Warum fällt uns Menschen ein Nein so schwer

Der Mensch ist ein „Herdentier“. Das mag jetzt recht plump klingen, doch entspricht den historischen Tatsachen: Unsere Urahnen lebten in Gruppen und waren keine Einzelgänger. Denn nur so war ein Überleben überhaupt möglich. Wer aus der Gruppe ausgegrenzt wurde, hatte nur sehr geringe Überlebenschancen. Mal ganz platt: Barney Geröllheimer und Wilma Feuerstein konnten nur überleben, wenn sie sich der Gruppe angepasst haben.

Und ein bisschen Neandertaler ist immer noch in uns, ja auch heute noch. Es ist uns wichtig, dazu zu gehören, gemocht zu werden und nicht ausgegrenzt zu sein. Ein Nein führt jedoch genau dazu: Es wird eine Grenze gezogen.

Du willst nein sagen lernen?

Hier kommt deine „Nein sagen“-Übung!

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Wiederhole in eigenen Worten, was dein Gegenüber von dir will. So stellst du sicher, dass für euch beide klar ist, worum es gerade geht.

„Du willst, dass ich…“

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Nimm dir die Zeit, das Anliegen deines Gegenübers zu wertschätzen! Das ist wirklich wichtig. Denn so fühlt sich dein Gegenüber gesehen und akzeptiert.

„Ich verstehe deine Gründe…“

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Jetzt ist es an der Zeit, die eigenen Gründe – für dein Nein – zu nennen. Warum sagst du nein?

„Und trotzdem ist es so, dass…“

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Überlege dir, wie du deinem Gegenüber entgegenkommen kannst. Mach ein Angebot.

„Wie wäre es, wenn…“

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Jetzt kommt der berühmte Kratzer in der Schallplatte: Es ist wichtig, dass du deine Begründung wiederholst. Einige Expert:innen sagen sogar, dass es sinnvoll ist, dreimal seinen Standpunkt zu wiederholen, damit es wirklich beim Gegenüber ankommt.

„Und trotzdem ist es so, dass…“

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Sobald dein Nein akzeptiert wird und vielleicht auch dein Angebot Anklang findet, belohne dies bitte. Denn wir Menschen lernen sehr gut durch positive Verstärkung.

„Ich finde toll, dass…“

Nein sagen und trotzdem ein Angebot machen

Manchmal kann es sinnvoll sein, etwas komplett und entschieden abzulehnen. Die meisten Situationen sind jedoch nicht so schwarz-weiß. Vielleicht findest du ja einen Kompromiss. Das klappt meist am besten, wenn du genau weißt, was du willst und was du nicht willst.

Solltest du dich überrumpelt fühlen, probiere aus, dir Bedenkzeit zu erbitten. Und noch ein Tipp: Trainiere das Nein sagen erstmal in einfachen Situationen. So sammelst du positive Erfahrungen, was dich wiederum bestärken wird, das Nein sagen weiter zu trainieren.

Freundlich nein sagen bedeutet, dass du deine Beziehung zu deinem Gegenüber und zu dir ernst nimmst.

Nein sagen ohne Begründung?

Niemand kann dich zwingen eine Begründung für deine Ablehnung zu liefern. Ein Nein ist eine klare Aussage. Und trotzdem kann es im Sinne eines guten Miteinanders sinnvoll sein, deine Absage zu begründen. Denn wenn du sie erklärst – ohne dass du dich rechtfertigst! -, steigt die Chance auf Verständnis.

Der menschliche Verstand liebt Erklärungen. Und wann immer es keine eindeutige Erklärung gibt, bastelt sich unser Verstand gern eine eigene Erklärung. Diese entspringt dann jedoch den Vermutungen und nicht den Fakten. Dummerweise beziehen wir zu oft alle Reaktionen, die uns entgegengebracht werden, immer komplett auf uns: Sieht dich jemand böse an, so vermutest du wahrscheinlich, dass die Person auf dich böse ist. Du ziehst eher nicht in Erwägung, dass die Person zuvor etwas erlebt hat, was sie erbost hat und womit du nichts zu tun hattest.

Wenn du also ein freundliches Nein ausdrücken willst, liefere unbedingt eine Erklärung.

Fazit

Nein sagen will gelernt sein, besser gesagt: Will trainiert werden! Das gilt im besonderen Maße, wenn du wenig Selbstwertgefühl hast und deinen Selbstwert dadurch stärkst, dass du immer für die anderen da bist. Fang also mit einfachen Situationen an, um das nein sagen zu üben. Es wird dir mit Sicherheit Schritt für Schritt durch die regelmäßige Wiederholung immer leichter fallen. Und falls du in Sachen Selbstwert Tipps benötigst, dann lies gern meine Artikel in der umfangreichen Selbstwert-Reihe, die mit diesem Beitrag beginnt. Gern hüpf auch rüber zum Selbstwert-ABC auf meinem YouTube-Kanal.

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