Stress und seine Auswirkungen: Alles, was du wissen musst
Einführung
Stress ist heutzutage allgegenwärtig. Wir alle kennen Situationen, in denen uns der Stress über den Kopf wächst. Doch was passiert eigentlich in unserem Körper, wenn wir gestresst sind? Wie beeinflussen die Stressauswirkungen unsere Gesundheit? In diesem Artikel erfährst du einiges über die vielfältigen Stressauswirkungen und wie das Stresshormon Oxytocin dir helfen kann. Sei gespannt!
Stress Definition
Auf meiner Webseite findest du sehr viele Infos über das Thema Stress, all das will ich hier nicht wiederholen. Wenn dich die Grundlagen interessieren, hüpf gern in die Psychoinfothek, Sektion Stress. Dort erkläre ich dir genau, was Stress eigentlich ist.
Wie Stress auf den Körper wirkt
Stress und seine Auswirkungen
Wenn du gestresst bist, findet in deinem Körper eine sehr komplexe Reaktion statt. Es läuft eine Art „Stress-Programm“ ab: Zum Beispiel schüttet dein Körper Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol aus. Diese Hormone bereiten deinen Körper auf eine „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion vor: Dein Herzschlag beschleunigt sich, deine Muskeln spannen sich an und deine Atmung wird schneller.
Wenn die Stresshormone kicken
Cortisol ist neben Adrenalin das Hauptstresshormon und spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation
- des Stoffwechsels (Blutzuckerspiegel),
- der Immunreaktion und
- des Blutdrucks.
Ein dauerhaft hoher Cortisolspiegel kann jedoch schädlich sein und zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen:
- Bluthochdruck
- Gewichtszunahme
- geschwächtes Immunsystem.
Es ist daher wichtig, Wege zur Reduzierung des Cortisolspiegels zu finden.
Stresshormon Oxytocin
Welche wirklich besondere Rolle dieses Hormon spielt und wie du es tatsächlich für dich gezielt nutzen kannst, schauen wir uns gleich an. Zuvor lass uns einen detaillierteren Blick auf die unterschiedlichen Auswirkungen von Stress werfen:
Stress und die Gesundheit
Gesundheitliche Auswirkungen von Stress (Kurz- und langfristig)
Stress gesundheitliche Auswirkungen
Stress kann sowohl kurz- als auch langfristig negative Auswirkungen auf deine Gesundheit haben. Kurzfristig können Symptome wie Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Verdauungsprobleme auftreten. Langfristig kann chronischer Stress jedoch zu ernsthaften Erkrankungen führen.
Kurzfristige vs. langfristige Gesundheitsprobleme
Während akuter Stress oft harmlos ist und schnell wieder verschwindet, kann chronischer Stress das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen und andere psychische Störungen erhöhen.
Psychischer Stress und seine Auswirkungen
Definition von psychischem Stress
Psychischer Stress entsteht oft durch emotionale oder mentale Belastungen wie Sorgen, Ängste oder Überforderung. Dieser Stress kann ebenso belastend sein wie physischer Stress.
Psychischer Stress Auswirkungen auf den Körper
Psychischer Stress kann zu einer Vielzahl von körperlichen Beschwerden führen, darunter Herzklopfen, Zittern und Magen-Darm-Probleme. Langfristig kann er das Immunsystem schwächen und das Risiko für chronische Krankheiten erhöhen.
Emotionaler Stress und seine Folgen
Was ist emotionaler Stress?
Emotionaler Stress entsteht durch intensive emotionale Erfahrungen wie Trauer, Wut oder Angst. Dieser Stress kann unsere Emotionen und unser Wohlbefinden stark beeinflussen.
Emotionaler Stress Auswirkungen
Emotionaler Stress kann zu Stimmungsschwankungen, Angstzuständen und Depressionen führen. Er kann auch körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Rückenschmerzen und Verdauungsprobleme verursachen.
Oxidativer Stress: Was du wissen musst
Definition von oxidativem Stress
Oxidativer Stress entsteht, wenn es ein Ungleichgewicht zwischen freien Radikalen und Antioxidantien in deinem Körper gibt. Freie Radikale können Zellen schädigen und zu vorzeitiger Alterung und Krankheiten führen.
Oxidativer Stress Auswirkungen
Oxidativer Stress steht in Verbindung mit verschiedenen chronischen Erkrankungen wie Herzkrankheiten, Diabetes und Krebs. Es ist daher wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um oxidativen Stress zu reduzieren.
Die Muskulatur & Stress
Stressauswirkungen auf die Muskulatur
Stress kann zu Muskelverspannungen und Schmerzen führen. Dies geschieht, weil dein Körper sich auf eine „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion vorbereitet und deine Muskeln sich anspannen.
Muskelverspannungen und Schmerzen
Chronische Muskelverspannungen können zu Schmerzen im Nacken, Rücken und in den Schultern führen. Regelmäßige Entspannungstechniken und körperliche Aktivität können helfen, diese Verspannungen zu lösen.
Chronischer Stress und seine Gefahren
Was ist chronischer Stress?
Chronischer Stress ist ein Zustand, in dem du dich über einen längeren Zeitraum gestresst fühlst. Dies kann durch dauerhaften Druck bei der Arbeit, finanzielle Sorgen oder familiäre Probleme verursacht werden.
Chronischer Stress Auswirkungen
Chronischer Stress kann dein Immunsystem schwächen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen und zu psychischen Problemen wie Depressionen und Angstzuständen führen.
Positiver Stress: Gibt es den und wie wirkt er sich aus?
Definition von positivem Stress
Positiver Stress, auch Eustress genannt, ist eine Art von Stress, die dich motiviert und deine Leistungsfähigkeit steigert. Dieser Stress ist in der Regel kurzfristig und hat positive Effekte auf deine Gesundheit und dein Wohlbefinden. In der Regel fühlen diese Situationen sich nicht stressig an, sondern positiv herausfordernd. Du hast das Gefühl, dass kannst dich beweisen und besitzt auch alle Kompetenzen, um gut ins Handeln zu kommen.
Positiver Stress Auswirkungen
Positiver Stress kann deine Konzentration und Produktivität erhöhen und dir helfen, Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen. Es ist wichtig, zwischen positivem und negativem Stress zu unterscheiden und einen gesunden Umgang mit Stress zu finden.
Wenn du in der Schwangerschaft gestresst bist
Stressauswirkungen in der Schwangerschaft
Stress in der Schwangerschaft kann sowohl die Mutter als auch das ungeborene Kind beeinflussen. Hoher Stress kann zu Komplikationen wie Frühgeburten und niedrigem Geburtsgewicht führen.
Wie man Stress in der Schwangerschaft reduziert
Es ist wichtig, während der Schwangerschaft Wege zur Stressbewältigung zu finden. Dazu gehören regelmäßige Entspannungsübungen, eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf. Unterstützung durch Familie und Freunde kann ebenfalls helfen.
Wenn du Stressauswirkungen abmildern willst, dann solltest du wissen, wie das Stresshormon Oxytocin wirkt
Wenn du einen einfachen Trick kennen willst, um nachweislich den gefühlten Stresspegel zu senken und die Stressauswirkungen abzumildern, dann lies unbedingt weiter.
Es gibt nämlich einen Aspekt in Sachen Stressbewältigung, der bisher wenig Beachtung fand. Tatsache ist: Das Stresshormon Oxytocin hat dabei die Fäden in der Hand.
Wie das Stresshormon Oxytocin seine Arbeit macht
Oxytocin wurde bereits in der Vergangenheit sehr gehyped und hat sogar einen Kosenamen bekommen – es wird als „Kuschelhormon“ bezeichnet. Warum? Das Hormon wird ausgeschüttet, wenn wir zum Beispiel jemanden innig umarmen. Aber das ist nur eine Wirkweise von vielen.
Oxytocin ist ein Neuro-Hormon. Wenn du so willst, sorgt es für ein Finetuning im Gehirn, genauer: Es dreht sich alles um die sozialen Instinkte. Das Hormon fördert die Ausgestaltung enger Bindungen zu anderen.
Oxytocin…
…ruft das Bedürfnis hervor, Berührung zu spüren.
…es verbessert deine Empathie.
…es steigert deine Hilfsbereitschaft für Menschen, die dir wichtig sind.
Einige Forschende fordern, dass wir Oxytocin schnupfen sollten, damit die Menschheit insgesamt mitfühlender wird. Und ich muss sagen, in diesen Zeiten ist das gar keine so schlechte Idee. Doch darum soll es hier nicht gehen.
Oxytocin – ein Stresshormon?
Kuschelhormon, schön und gut. Aber was die meisten nicht wissen: Oxytocin ist ein Stresshormon. Deine Hirnanhangdrüse stößt das Hormon dem Rahmen der körperlichen Stressreaktion aus – genauso wie Adrenalin, das für den gesteigerten Herzschlag sorgt. Oxytocin motiviert im Rahmen der Stressreaktion, nach Unterstützung zu schauen. Die biologische Stressreaktion stubst dich geradezu an, dir Hilfe zu suchen und/oder einem anderen zu erzählen, wie es dir geht, anstatt es herunterzuspielen. Kennst du das?
Wenn jemand eine Reise tut und das Stresshormon zuschlägt
Zur Veranschaulichung beschreibe ich dir jetzt, was ich auf einer Bahnreise mal erlebt habe: All das Folgende ereignete sich auf meiner vorletzten Bahnreise von Bad Kissingen nach Neumünster. Auf dem Bahnhof Würzburg bekam ich einen Verspätungsalarm auf mein Handy geschickt und es war sogar mehr als nur ein Verspätungsalarm. Die Nachricht lautete: „ICE 880 nach Altona entfällt.“ Hui. Zeitgleich erschien dieselbe Information auf der Anzeige am Bahnsteig. Oh. Das schien also kein Fehler zu sein. Weitere Informationen: Pustekuchen! Ähm… und nun?
Interessant war es zu beobachten, wie die Unruhe auf dem Bahnsteig stieg – und wie
- Menschen, die zuvor stumm gewartet haben, Kontakt suchten zu anderen Wartenden,
- sich Gruppen bildeten,
- einzelne Vertreter der Gruppen „entsandt“ wurden, um Bahnpersonal zu befragen usw.
Exakt dies ist die zuvor beschriebene Reaktion. Die Wartenden hatten Stress, das Oxytocin motivierte die Menschen, in Kontakt zu treten und Hilfe zu suchen. Erst kurz vor dem Eintreffen des Ersatzzuges lösten sich diese Beziehungsgeflechte wieder auf – der Stress war vorbei und jeder stand wieder stumm wartend bei seinem Koffer.
Wenn das Leben schwierig ist, will deine Stressantwort also, dass du dir Hilfe suchst und umgeben bist von Menschen, die sich kümmern.
Mehr Lebensqualität und Gesundheit durch das Stresshormon Oxytocin
Oxytocin wirkt nicht nur auf Hirnebene, sondern auch körperlich. Eine der wichtigsten Funktionen auf körperlicher Ebene ist der Schutz des Herz-Kreislauf-Systems vor stressbedingten Störungen. Das Hormon ist ein natürlicher Entzündungshemmer und es trägt dazu bei, dass die Gefäße sich nicht übermäßig verengen im Zuge der Stressreaktion. Der spannendste Anti-Stress-Effekt von Oxytocin vollzieht sich im Herzen:
Das Herz hat Hormonandockstellen – Oxytocin-Rezeptoren. Das Hormon hilft, Herzzellen zu regenerieren, zum Beispiel nach stressbedingten Schädigungen. Dieses Stresshormon stärkt also dein Herz. Und das Geniale ist, dass all diese physischen Wirkungen sich verstärken durch soziale Kontakte und zwischenmenschliches Miteinander. Wenn du dich nach Hilfe von anderen sehnst im Stress, wird automatisch mehr Oxytocin ausgeschüttet. Die Stressreaktion wird insgesamt gesünder und du erholst dich schneller, wenn du deinem stressbedingten Kontaktbedürfnis nachgehst.
Ist es nicht faszinierend, dass deine persönliche Stressreaktion einen Mechanismus enthält zur Förderung der inneren Widerstandskraft? Und dieser Mechanismus ist nichts anderes als simpler zwischenmenschlicher Kontakt. Das muss man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen. Ich denke, ich muss nicht erwähnen, dass mit Kontakt nicht die berühmten 500 Facebook-Freunde gemeint sind, die man nie in der Realität getroffen hat. Es geht um echten Kontakt, warmes und wertschätzendes Miteinander, ernst gemeintes Kümmern.
Die Wissenschaft hat festgestellt…
Ich möchte dazu noch eine ganz spannende Langzeitstudie anführen: Teilgenommen haben 1000 Personen im Alter von 34-93 Jahre (Poulin, Brown, Dillard & Smith, University of Buffalo, NY, Department of Psychology, 2013). Die Probanden wurden zuerst gefragt: „Wie viel Stress haben Sie letztes Jahr erlebt?“ Danach wurde gefragt, wie viel Zeit die Probanden damit zugebracht haben, Freunden, Nachbarn oder einfach irgendwelchen Menschen in den unterschiedlichen Lebensräumen zu helfen. Und dann wurde beobachtet, wer innerhalb der folgenden fünf Jahren verstarb.
Die schlechte Nachricht zuerst: Bei jeder stressigen Lebenssituation – Familienkrise, finanziellen Notlage, Verlust des Arbeitsplatzes usw. – stieg das Sterberisiko grundsätzlich um 30 %.
ABER…
… das galt nicht für jeden. Die Probanden, die Zeit damit verbracht haben, sich um andere zu kümmern und sich selbst Hilfe zu suchen bei Bedarf, die gewohnheitsmäßig dies immer wieder taten, zeigten kein – gar kein! – erhöhtes stressbedingtes Sterberisiko.
Sich kümmern und in Kontakt sein bewirkt Resilienz und damit Gesundheit. Ist es nicht schön? Es ist so simpel.
Fazit
Stress ist ein unvermeidbarer Teil deines Lebens und es ist wichtig zu lernen, wie du damit umgehst. Durch das Verstehen der verschiedenen Arten von Stress und ihrer Auswirkungen auf den Körper kannst du effektive Strategien entwickeln, um deinen Stress zu bewältigen und deine Gesundheit zu verbessern. Und vergiss nie die Bedeutsamkeit guter Beziehungen.
FAQs
1. Wie kann ich meinen Stresspegel im Alltag senken?
Du kannst deinen Stresspegel senken, indem du regelmäßige Pausen einlegst, Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga praktizierst und dich gesund ernährst. Auch körperliche Aktivität kann helfen, Stress abzubauen.
2. Was sind die häufigsten Symptome von chronischem Stress?
Chronischer Stress kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen, darunter Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme, Müdigkeit und ein geschwächtes Immunsystem.
3. Wirkt sich Stress auf das Immunsystem aus?
Langfristiger Stress kann das Immunsystem schwächen und dich anfälliger für Infektionen und Krankheiten machen. Es ist daher wichtig, Wege zur Stressbewältigung zu finden, um deine Gesundheit zu schützen.
4. Kann positiver Stress auch negative Auswirkungen haben?
Obwohl positiver Stress oft als motivierend und leistungssteigernd angesehen wird, kann er bei zu hoher Intensität oder Dauer auch negative Auswirkungen haben. Es ist wichtig, ein Gleichgewicht zu finden und auf die Signale deines Körpers zu achten.
5. Welche Rolle spielt Cortisol bei der Stressreaktion?
Cortisol ist ein zentrales Stresshormon, das viele wichtige Funktionen im Körper übernimmt. Es hilft, den Blutzuckerspiegel zu regulieren, Entzündungen zu reduzieren und den Stoffwechsel zu steuern. Ein dauerhaft hoher Cortisolspiegel kann jedoch gesundheitsschädlich sein.