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Stress zu Weihnachten… Alle Jahre wieder hängen die immer näher rückenden Festtage wie das berühmte Damokles-Schwert über den Familien und Beziehungen.  In vielen Haushalten ist Streit vorprogrammiert. Umfragen von Statista haben Folgendes ergeben:

 

  • 47% der Deutschen sagen, dass der Stress in der Adventszeit im Vergleich mit dem Rest des Jahres am größten ist.
  • Für fast die Hälfte – Tendenz sinkend – der Befragten ist Harmonie unter dem Weihnachtsbaum besonders wichtig.
  • 42% der Menschen – Tendenz deutlich sinkend – sagen, dass Weihnachten das Fest der Liebe für sie ist.

Davon einmal abgesehen, wird in diesem Jahr einiges wohl anders sein, denn das Corona-Virus greift immer noch um sich. Harmonie leben ohne direkten Kontakt? Schon jetzt leiden immer mehr Menschen darunter, dass sie sich nicht auf vertraute Weise und unbeschwert mit Anderen treffen können.

Ich lege dir in diesem Zusammenhang meine Artikel „Krise meistern: Was helfen kann“ ans Herz.

Apropos „unbeschwert Andere treffen“: Lass mich einen Gedanken aufgreifen, den vor einigen Tagen auf NDR Info gehört habe: Es ist in der Politik immer von „social distancing“ die Rede. Dies ist nicht korrekt. Es geht nicht darum, dass du keinen sozialen Kontakt haben darfst. Vielmehr ist es der physikalische Abstand, der gefordert ist. Du darfst zusammen sein mit Anderen. Allerdings ist hier deine Kreativität gefragt und dein Wille, etwas anders zu machen. Dazu gleich mehr.

Stress zu Weihnachten: Ein Loyalitäts-Thema?

Bevor wir uns den Fragen zu „Corona-Weihnachten“ nähern, will ich grundsätzlich über die Fest-Herausforderungen in den Fokus holen: Die typischen Streitpunkte jedes Jahr sind oft diese:

  • Wo wird Weihnachten gefeiert?
  • Wer macht was in Sachen Weihnachtsvorbereitung?

In jeder Beziehung spielen Loyalitäten eine Rolle. Wem gegenüber willst du wie loyal sein? An wen denke ich:

  • Partner bzw. Partnerin
  • Eltern
  • eigene Kinder
  • Großeltern
  • weitere Verwandte
  • ggfs. enge Freunde

Es ist nicht ungewöhnlich, wenn es dir sehr schwer fällt zu bestimmen, wem gegenüber die die stärkte Loyalität verspürst. Denn wichtig sind ja alle Beteiligten! Zugleich ist es schier unmöglich, es allen recht zu machen. Und was noch hinzukommt, ist die Tatsache, dass eine wichtige Person in der Aufzählung oben fehlt. Die vergessen die meisten, denn es um derartige Planung geht.

 

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Es geht auch um die Loyalität dir selbst gegenüber!

 

Also sollte die Frage lauten: Wie gut ausgebildet ist deine Fähigkeit auf reife und erwachsene Weise mit unterschiedlichen Bedürfnissen umzugehen? Diese Frage solltest nicht nur du dir stellen. Vielmehr sind alle Beteiligten dazu aufgefordert. Jede involvierte Person sollte in der Lage sein, das persönliche Bedürfnis zu erkennen und zu akzeptieren – und allen anderen Beteiligten eigene Bedürfnisse zugestehen.

Die Erkenntnis, dass jedes Bedürfnis gleichberechtigt neben den anderen Bedürfnissen steht, ist wichtig. Damit ist bereits viel gewonnen.

Stress zu Weihnachten: Fangen Genschenke die Konflikte auf?

Stress zu Weihnachten vermeiden: Leg dich frühzeitig fest, was sein soll!

Klarheit und Konsequenz – die zwei „K´s“ solltest du dir auf deine Agenda schreiben.

Mach dir zeitnah Gedanken darüber, was dir dieses Jahr wichtig ist. Wem gegenüber willst du loyal sein? Entscheide dich bewusst, was dir dieses Jahr wichtig ist. Das Ergebnis deiner Überlegungen besprichst du so schnell es geht mit allen. Stell dich darauf ein, dass nicht alle begeistert sein werden.

Jedes „Das haben wir immer so gemacht, das bleibt so“ ist alles andere als reif und deutet darauf hin, dass die Beziehungsgeflechte toxisch sind. Derartige Äußerungen weisen darauf hin, dass in den Augen deines Gegenübers dein Bedürfnis weniger wert ist. Sprich dies unbedingt an und lass dich nicht weiter klein halten.

Bleib konsequent, wenn du – zusammen mit deinem Partner/ deiner Partnerin – eine Entscheidung getroffen hast. Gerade wenn einige Beteiligte nie einen erwachsenen Umgang mit den Bedürfnissen anderer gelernt haben, wird es wahrscheinlich dazu kommen, dass jene Personen auf geradezu kindliche Weise anfangen zu quengeln.

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Vergiss nicht: Auch dein Bedürfnis ist es wert, gelebt zu werden.

 

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Stress zu Weihnachten muss nicht sein!

Also geh in einem ruhigen Moment in einen inneren Dialog und lass dich auf die folgenden Fragen ein:

  • Wie bringe ich also das Getrenntsein und die Verbundenheit auf gesunde Weise unter einen Hut?
  • Wie kann ich in einer Beziehung mich als Individuum positiv getrennt erleben und zugleich verbunden sein?
  • Muss ich mich von den Wünschen des Anderen ganz abtrennen, um meine Identität aufrecht zu erhalten?
  • Muss ich den Wünschen des Anderen immer nachgeben, weil sonst die Beziehung leidet?
  • Wenn du dir bei der Gestaltung der Weihnachtstage etwas wünschen dürftest, was wäre das?
  • Welche Wünsche hat dein Partner/ deine Partnerin?
  • Welche Befürchtungen hegst du, wenn alles nach deinen Wünschen geschieht?
  • Und wie wäre es, das kommende Fest zu nutzen, sich vielleicht erstmalig ein Stück loszulösen von den Ritualen der vergangenen Jahre (sofern dies notwendig ist)?

Sobald du für dich Antworten gefunden hast, lass dich auf den Dialog mit den Beteiligten ein. Am Ende kommt ja vielleicht etwas dabei raus, an das du noch gar nicht gedacht hast!

Stress zu Weihnachten umschiffst du auch, indem du dich an den wahren Sinn des Festes erinnerst.

Stress zu Weihnachten wegen Corona?

Durch das Abstandsgebot kommt gegebenenfalls die Konfliktfrage hinzu: „Beugen wir uns dem Gebot oder feiern wir wie immer im großen Kreis?“

Vielleicht ist ja dieses Jahr das Jahr, in dem du wirklich mal gezielt eine andere Art von Weihnachten ausprobierst, weil du schon lange das Bedürfnis in dir spürst. Diese Krise beinhaltet zugleich die Chance, dieses Jahr wirklich etwas anders zu machen. Was brauchst du, um den Schritt ins Neue zu wagen?

  • Ist es der kreative Impuls, um überhaupt das Bild eines anderen Weihnachten entstehen zu lassen?
  • Ist es Mut, deinen Wunsch anzusprechen?

Ja, und dann ist da natürlich auch die Herausforderung, ob du dich im Rahmen der Möglichkeiten, die Corona fordert, bewegen willst. Klar – du kannst dich aufregen, kannst gegenan kämpfen innerlich und aufstampfen wie ein trotziges, 3-jähriges Kind. Kannst du machen. Ändert das irgendetwas an der Situation? Nö.

Ja, die klassische, große Runde sollte wohl am besten ausfallen – wenn du verantwortungsbewusst bist. Also wie wäre es mit diesen kreativen Ideen:

  • Statt Weihnachtsfeier und Weihnachtsmarkt Punschen im Garten.
  • Statt Adventskaffee Weihnachtsspaziergang mit Kaffee aus der Thermoskanne.
  • Weihnachtsparty live über Zoom o.ä. (Kylie Minogue hatte zum Start ihrer neuen Platte zu einer Disko-Party online aufgerufen).

Kontaktbeschränkungen verbieten dir nicht den Kontakt. Er sollte lediglich anders ausfallen. Ich weiß, das nagt dennoch und vielleicht klammerst du dich so sehr an deine alten Weihnachtsgewohnheiten fest, dass du meine kreativen Ideen einfach nur blöd findest. Kann sein.

Und was selbstverständlich auch sein kann: Du hast so gar keine Lust, dich irgendwelchen Regeln zu unterwerfen. Und trotzdem schwingt da eventuell ein klines schlechtes Gewissen mit oder gar die Angst, dass irgendein Nachbar was mitbekommt und dich verpfeift. Ja, auch das kann sein.

Bedenke bitte, dass alle inneren Kämpfe es nicht besser machen werden. Je eher du die Situation annimmst und das Beste für den Moment daraus machst, umso besser wird es dir gehen.

Weniger Stress zu Weihnachten durch eine besondere Fähigkeit?

Corona hin oder her – es gibt eine besondere Fähigkeit, die auch du für dein Wohlgefühl nutzen kannst. Jede Person verfügt über sie und zugleich will sie auch trainiert werden. Im Zuge der Kontkatbeschränkungen in 2020 wurde diese Fähigkeit von Wissenschaftlern (erneut) beforscht. 16.000 Menschen haben an einer dieser Studien Leibniz-Institut für Resilienzforschung, Forschungsverbund Dynamore) teilgenommen.

Was haben die Forscher festgestellt? Je besser du es schaffst, Situationen neu zu bewerten (anstatt am Alten starr festzuhalten), desto eher kannst du dem Ganzen etwas Gutes abgewinnen. Die Wissenschaft nennt dies den „positive appraisal style“. Und dieser bezieht sich nicht nur auf corona-bedingte Ausnahmesituationen.

Diese Fähigkeit trägt eine stressmildernde Wirkung in sich und sollte nicht verwechselt werden mit blindem Optimismus. Es geht darun, das zu sehen, was möglich ist. Im Grunde ist es das altbekannte Lied:

  • Wahrnehmen der Dinge, die als Tatsachen angenommen werden müssen, weil sie nicht änderbar sind
  • Erkennen der Aspekte, die man aktiv gestalten kann, und dies dann auch tun

Klar, du kannst dich schwarz ärgern über das, was blöd ist. Diese Freiheit hast du. Ändert das irgendwas? Nein. Also warum nutzt du nicht die Freiheit, dich auf das auszurichten, was von dir verändert werden kann, um so mehr Zufriedenheit zu finden?

Im Frühjahr 2020 ging es den Menschen deutlich besser, die sich mit den Umständen arrangiert haben. Das gilt jetzt in der Adventszeit genauso. Und Weihnachten ist davon nicht ausgenommen. Alle Abonnenten meine Balance-Impulse erhalten an dieser Stelle eine inspirierende Liste mit Dingen, die man an langen Winterabenden in der Vorweihnachtszeit gut machen kann, wenn Weihnachstfeier, Weihnachtsmarktbummel & Co. ausfallen müssen. Du willst zukünftig auch von den Zusatztipps profiterien? Dann hüpf jetzt in den Verteiler: Mit Klick zum Abo. 

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